Gemeindegebietsreform

Gemeindegebietsreform 

Die Gemeindegebietsreform in Nordrhein-Westfalen, die 1975 ihren Abschluss fand, war eine bedeutende Umstrukturierung der kommunalen Landschaft, die aus verschiedenen politischen, sozialen und wirtschaftlichen Gründen umgesetzt wurde. Sie wurde durch das sogenannte Adenauer-Gutachten von 1966 angestoßen, das die Notwendigkeit einer Anpassung der Gemeindestrukturen an die modernen Anforderungen der Raumordnung und Verwaltung unterstrich. Demnach sollten größere und leistungsfähigere Gemeinden entstehen, die den Bürgern bessere Chancen zur Entfaltung ihrer Persönlichkeit bieten konnten. Diese Reform führte auch zur Schaffung von "Großgemeinden" wie der neuen Gemeinde Hopsten, die am 1. Januar 1975 aus den ehemaligen Gemeinden Hopsten, Schale und Halverde hervorging.

Die Reform war jedoch nicht unumstritten, insbesondere bei den betroffenen Gemeinden. In Hopsten, Schale und Halverde, die durch die Reform zusammengelegt wurden, gab es Widerstand, vor allem aus Schale. Die Bürgerinnen und Bürger wehrten sich vehement gegen die Fusion. Dennoch setzte sich die Reform durch, und die Struktur der neuen "Großgemeinde" wurde ab 1975 zur Grundlage der lokalen Verwaltung.

Robert Jasper, der seit November 1969 Gemeindebürgermeister von Hopsten war, wurde “Gesamtbürgermeister” über alle drei Ortsteile - keine leichte Aufgabe, denn in den ersten fünf Jahren “ging es hart zur Sache”. Wilhelm Lömker, früherer Bürgermeister und langjährigen Ortsvorsteher von Schale lag es insbesondere nahe, die Schaler Interessen “möglichst nachhaltig” zu vertreten.

Die Integration überließ er dem Bürgermeister Robert Jasper, der dafür im Mai 1990 das Bundesverdienstkreuz erhielt. “Seinen besonderen Fähigkeiten zur Integration ist es zu verdanken, dass die drei Gemeinden zu einer Einheitsgemeinde zusammengewachsen sind; und das bei Erhaltung eines aktiven kulturellen und wirtschaftlichem Eigenlebens.“ Während seiner Amtszeit von 1975 bis 1989 hatten alle drei Ortsteile eine sprunghafte Entwicklung genommen durch Verbesserung der Infrastruktur, durch die Ausweisung neuer Bau- und Gewerbegebiete, durch Anschluss aller bebauten Grundstücke an die Wasserversorgung sowie durch den Ausbau des Straßen- und Wegenetzes.

Die Reform brachte jedoch nicht nur Fortschritte, sondern auch Widerstand und Unzufriedenheit. Das Beispiel von Robert Jasper, der wegen politischer Differenzen mit der CDU aus der Partei austrat, unterstreicht den Widerstand, den diese Reformen in vielen Kommunen hervorrief. Trotz der anfänglichen Schwierigkeiten und Widerstände gelang es letztlich, die drei Ortsteile zu einer funktionalen und prosperierenden Gemeinde zusammenzuführen.

Auch die Gemeinde Hopsten möchte auf die letzten 50 Jahre im Laufe des Jahres 2025 immer wieder zurückblicken. Gerne möchten wir auch Sie, die Bürgerinnen und Bürger dazu einladen zurückzublicken. Schicken Sie uns gerne Fotos und Anekdoten aus der Zeit aus der Gemeindegebietsreform. Egal ob in Hopsten, Schale und Halverde. Am Ende des Jahres werden die Fotos zusammengestellt und den Bewohnerinnen und Bewohnern der Gemeinde Hopsten präsentiert.

Die Teilnahmebedingungen finden Sie hier